Die Moschee in unserem Viertel

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Der W.I.B  als Träger der Moschee befindet sich in einem historischen Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße 175. Das Gebäude wurde gegen 1870, als die Straße noch Königsstraße hieß, errichtet als Industriegebäude, das Färbereien, Tapetenfabrik und Autohandel  etc. unter seinem Dach erlebte. Vor seiner Tür gab es ab 1936 auch eine Tankstelle.*

Der Wuppertaler Integrations- & Bildungsverein e. V. (W.I.B) als heutiger Eigentümer ging aus dem Dachverband Islamischer Kulturzentren hervor. Die Begegnungsstätte wurde 1978 von engagierten türkischen Muslimen unter dem Dachverband gegründet und 2006 als W.I.b in die Selbständigkeit entlassen. Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten mit der Absicht, dass Muslime sich engagieren und zur Lösung anstehender Probleme beitragen.

Herr Ibrahim Öztürk, der Vorstandsvorsitzende des W.I.B. e.V., empfing mich und begleitete mich mit seinen Erklärungen durch das Gebäude.  Der Verein versucht, Vorurteile gegenüber Muslimen abzubauen und hat einen Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendarbeit. Das Motto des Vereins ist „Ohne Bildung keine Zukunft“. Hier drängt sich ein Vergleich mit der Arbeit des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) auf, denn die täglichen Angebote gehen über Hausaufgabenhilfe, Sport- und Spieleangebote sowie regelmäßigen Mahlzeiten bis zu Übungen der arabischen Schrift und Koranlehre. Während der Ferien werden auch Reisen angeboten. So reiste Frau Bayrak in den Osterferien mit einer Mädchengruppe eine Woche nach Istanbul.

Spiritualität spielt  im Vereinsleben eine große Rolle. Neben den täglichen Pflichtgebeten und dem Zusammenkommen zum Freitagsgebet gibt es im Ramadan das tägliche Fastenbrechen. Dazu werden für jeden Tag vier Familien ausgewählt, die ihr Geld zusammenwerfen und für die Organisation und Zubereitung der Speisen und Getränke verantwortlich sind.

Und diese Familien können sich küchentechnisch in einer unglaublichen Profiküche austoben, dessen Zentrum ein großer Gasherd ist. Daneben gibt es selbstverständlich alles an Maschinen, was die noble Restaurantküche braucht. Die türkische Küche gilt als eine der drei  besten Küchen der Welt und die Ausstattung in der Friedrich-Ebert-Straße verspricht kulinarische Genüsse.

Jedem, der diese interessante Führung durch das Gebäude mitmachen möchte,  kann ich den Tag der Offenen Moschee, der jedes Jahr am 3. Oktober stattfindet, empfehlen.  Im April kann man das Frühlingsfest, die so genannte Kermes,  mitfeiern. Hier werden Köstlichkeiten der Küche angeboten und auch ein Basar ist geöffnet.

Inzwischen war ich noch einmal in dem Gebäude zu Besuch und habe einen Funken dessen mitbekommen, was die Menschen bewegt. Überrascht hat mich die Offenheit der Begegnung, erfreut hat mich das Verhalten, das mir klar machte, dass ich als Gast willkommen bin. Ein Verhalten, das ich kenne, von früher aus Deutschland, von heute aus der Türkei.

*Route 5b, Friedrich-Ebert-Straße, Bergischer Geschichtsverein 2009

 

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Eine Antwort auf Die Moschee in unserem Viertel

  1. Gisela Mann von Weiss Gisela Mann von Weiss sagt:

    Ich finde es super, dass du es geschafft hast, bis zur Moschee vor zu dringen und diesen aufschlussreichen Bericht mit den tollen Fotos zu posten. Denn die Moschee ist auch ein wichtiger Bestandteil unseres Arrenbergs.
    Gruß Gisela

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