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An einem sonnigen Nachmittag traf ich auf einen jungen Vogel. Er saß völlig erschöpft am Rand des Bürgersteiges in der Ernststraße. Ich ging auf ihn zu und fragte, was denn los sei. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er könnte Hilfe gebrauchen.
Erschrocken flog er auf einen Fenstersims und wäre dabei fast von einem Auto erwischt worden. Erleichtert darüber, dass alles gut gegangen war ging ich auf den Kleinen zu und sprach ganz leise und beruhigend mit ihm. Diesmal hatte ich Glück – er ließ sich fotografieren.
Nach einer Weile flog er auf eine Reihe parkender Autos zu und verschwand dahinter. Und dann – nichts mehr. Ich bekam Angst und ging schnell hinterher. Was ich dann sah, trieb mir Tränen in die Augen: Völlig erschöpft hing er wild flatternd an der Heckscheibe eines Autos und kam weder hoch noch runter. Hastig suchte ich meine Handytasche und hielt sie endlich unter ihn. Kraftlos sank er darauf nieder.
Nun hielt ich meine Hand über ihn und überlegte fieberhaft, wie ich vielleicht doch noch helfen könnte. Ich entschied mich, ihn zu einem Platz mit Wiese, Büschen und Bäumen zu bringen. Hauptsache weg von der Straße und den Autos.
Dort angekommen, streckte ich meinen Arm aus und öffnete meine Hand. Natürlich dachte ich, er würde sofort wegfliegen. Aber nein. Der niedliche Vogel hüpfte erst mal auf meinen Arm und schaute sich neugierig und prüfend die Umgebung an. Ich ermutigte ihn zum fliegen und sagte, dass er es bestimmt schaffen würde. Er sah mich an, also ob er mir sagen wollte: Vielen Dank für deine Hilfe. Aber jetzt brauche ich erst mal eine kleine Pause. Als er sich erholt hatte, flog er dann unerwartet davon. Traurig schaute ich dem winzigen Geschöpf hinterher.
Ob ich der kleinen Blaumeise wirklich helfen konnte?
Ich weiß es nicht.
Aber ich hoffe es!