Es gibt Menschen, die arbeiten in einem Büro oder schaffen in einem Atelier, während ihr Privatleben in einer Wohnung stattfindet. Und es gibt Menschen, die erschließen sich einen Ort, ein Domizil, einen räumlichen Lebensmittelpunkt. Andreas Komotzki hat diesen Ort gefunden, an dem all das möglich ist. Design, Kunst, Kiezarbeit und Familie. Seit 25 Jahren ist das Haus in der Moritzstraße das Zentrum, in dem all seine Fäden zusammenlaufen. Hier lebt er in „wilder Ehe“ mit seiner Frau Sigi und der gemeinsamen Tochter Dana. Hier verdient er seine Brötchen, hier schmiedet er Pläne und zieht sich zurück in die Abgeschiedenheit seiner Gedanken und Ideen.
Den Kommunikationsdesigner Komotzki bewegt das Wechselspiel aus Handwerk und Kunst, Freiheit und Funktion. Kunst zwingt zu einer eigenen Sichtweise, zu einer eigenen Haltung. Diesen Aspekt macht er sich für seine Auftragsarbeiten zunutze und hat seinen eigenen Stil aus konzeptioneller Klarheit und formaler Eindeutigkeit entwickelt.
Schwerpunkte seiner Arbeit sowohl im freien wie im angewandten Bereich sind die Typografie und die Fotografie. Die Typografie ist weit mehr als das Setzen von Schrift, sie ist vielmehr die Gestaltung aller einem Text zugrunde liegenden Zeichen und dessen Aussage. Die Schrift entscheidet über den Charakter eines Textes und ist somit auch eine Frage der Haltung, des Geistes. Ähnlich verhält es sich mit der Fotografie. Ein Foto kann alles, es kann erklären oder verklären, erhellen oder verdunkeln. Allein die Entscheidung, ob ein Foto in Farbe oder s/w aufgenommen wird, verändert den Geist dieses Bildes.
Diese Spannungsfelder treiben Andreas Komotzki an. Er will mit seiner Arbeit Standpunkte formulieren, Aussagen treffen und Reaktionen erwirken. Erklärtes Prinzip ist die Leichtigkeit, das Selbstverständnis. Die Arbeit soll Spaß machen. Erklärtes Ziel ist die Reduktion auf das Wesentliche – die Eindeutigkeit der Aussage. Das gelingt oft in der Moritzstraße – my home, my castle!
Ich finde, dein Andreas-Porträt ist sehr gut gelungen. Kompliment!
Gruß Gisela