Anfang Juli besuchten Dr. Bodo Küpper und sein Sohn Thilo Frederick Mann in der Gutenbergstraße. Der Hintergrund der Einladung zu diesem Interview war, dass Dr. Küpper schon viele Jahre hier am Arrenberg in Immobilien investiert und seit neuester Zeit auch mit seiner Firma hier am Arrenberg in der Simonsstraße ansässig ist.
Zur Person: Dr. Bodo Küpper wurde in Halle an der Saale geboren. Seine Mutter stammt aus Posen – heutiges Polen. Seine Jugendzeit war geprägt von der Nachkriegszeit, der Trennung der Eltern – die Mutter lebte mit den Kindern in der DDR, der Vater in der BRD. Die Familie wurde erst einige Jahre später in Dortmund wieder vereint. Es folgten Ausbildung und erste Arbeitsjahre im Bergbau und dann ein Studium.
Dr. Küpper war schon, bevor er hier am Arrenberg investierte, damit beschäftigt z.B. für große Betriebe nicht mehr betriebswirtschaftlich wichtige Immobilien wieder an den Markt zu bringen. Er ist also ein Projektentwickler mit sehr viel Erfahrung. Er sieht sich selber eher als „Bastler“ als Investor und hat immer aus dem Bestand heraus gearbeitet – die Ausnahme ist die Planung des Elba-Geländes für die Fa. PROCAR. Diese Planung war sehr zeitintensiv und dauerte 1,5 Jahre. Eine Problematik war hier, drei Akteure, die Stadt Wuppertal (die innerstädtisch kein Autohaus wollte)die Fa. PROCAR und letztendlich BMW unter einen Hut zu bringen. Die Gestaltung des Gebäudes ist nun als zweigeschossiges abgeschlossen (ungewöhnlich für ein modernes Autohaus – der Kunde geht nicht ins 1. OG um ein Auto anzuschauen). Die Lösung lautet hier: Das Gebäude ist so ausgerichtet, dass der Kunde mit seinem PKW ins 1. OG fahren kann! Das Gebäude ist kubisch gestaltet und weist viele große Glasflächen aus. Für die Fa. PROCAR wäre auch ein kompletter Wegzug aus Wuppertal eine Option gewesen. Durch den Neubau nun an der Friedrich-Ebert-Str. bleiben Wuppertal 200 Arbeitsplätze erhalten.
Durch den weiteren Umbau des Elba-Geländes werden weitere zusätzliche Arbeitsplätze durch den Zuzug des Internationalen Bundes geschaffen. Interessant war hier zu erfahren, dass die Initiative an den Arrenberg zu kommen vom Internationalen Bund ausgegangen ist. – Am Arrenberg ist Bewegung!
Die Familie Küpper ist ja bekannt für ihren Einsatz im Bereich Kunst. Hier ist der Kunst-Cluster, das Sommerloch oder auch die Gestaltung des Elba-Geländes durch Graffitis besonders zu erwähnen. Der gesprühte Clown an einem Giebel der Elba-Gebäude ist besonders gut von der Schwebebahn aus zu sehen. Er ist wohl vielen Wuppertalern ein Begriff. Leider wird er wohl durch die Umgestaltung des Elba-Geländes verschwinden – wie auch die Location für das Sommerloch. Die Familie Küpper ist aber für Überraschungen bekannt – es wird bestimmt etwas Neues entstehen.
Vor einiger Zeit wurde ein Buch über den Arrenberg veröffentlicht: Hier ist nicht Monaco! Dieses Buch entstand mit Mitwirkung der Bergischen Universität. Es stellt den Arrenberg nicht unbedingt positiv dar. Wie sehen Dr. Küpper und Thilo Küpper nun die Entwicklung am Arrenberg? Das o.g. Buch nimmt den Arrenberg und die nachbarschaftlich verbundenen Bewohner sehr akademisch auf. Dies ist nur eine Sehweise auf den Arrenberg. Die Herren Küpper sehen die multikulturelle Nachbarschaft als natürlich entstanden an. Hier wohnen viele Kulturen zusammen: Italiener, Deutsche, Türken und Südosteuropäer. Es gibt multikulturelle Fußballmanschaften, im neu eröffneten Kiosk an der Senefelder Str. begegnet sich die unterschiedlichste Kundschaft: Handwerker, Angestellte aus der nahen Helios-Herzklinik, Kinder usw. Der Arrenberg ist ein ruhiges Viertel, es herrscht keine Aggressivität auf den Straßen. Die Welt stabilisiert sich hier am Arrenberg.
Die Mischung macht den Arrenberg aus, Alt und Jung, verschiedene Nationalitäten – die auch auf unterschiedliche Weise hier am Arrenberg investieren.
Um den verschiedenen Facetten von Dr. Bodo Küpper gerecht zu werden, könnte man ihn so beschreiben: Familienmensch – Jurist – Investor – Bastler – Kunstmäzen – Arbeiter – Brechtkenner ……. und bekennender Arrenberger
Die letzte Frage, die wir an Dr. Küpper stellten, beantwortete er mit folgendem Brecht-Zitat:
“Als er siebzig war und war gebrechlich,
Drängte es den Lehrer doch nach Ruh’,
Denn die Weisheit war im Lande wieder einmal schwächlich
Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete den Schuh.”
Berthold Brecht
Legende von der Entstehung des Buches Tao te King
auf dem Weg des Laotse in die Emigration