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Mein Freund Alfons, der Graureiher.
Seit zwei Jahren wohne ich in der Gutenbergstraße direkt am Wupperufer. Während der täglichen Hausarbeit schaue ich häufig aus dem Fenster und beobachte dabei Alfons, den Graureiher, der das ganze Jahr über zu verschiedenen Uhrzeiten in und an der Wupper auf- und abschreitet und nach Nahrung sucht.
Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio, dass über 25 Graureiher im Wuppertaler Zoo auf Bäumen schlafen und dort auch nisten. Einige flögen regelmäßig zur Wupper, um dort auf Jagd zu gehen. Mein Alfons gehört bestimmt auch dazu. Aber er scheint nicht zu brüten und ob er Männlein oder Weiblein ist, das hat er mir bis heute auch noch nicht verraten.
Jetzt, Ende April, stellte er sich mir charmanterweise als Reihermodel zur Verfügung. Der stolz daher schreitende, beinahe künstlich anmutende Vogel verwandelte sich vor meinen Augen durch Wind und Wasser gezaust in ein lustig zerrupftes Huhn. Doch zum Schluss gelang es ihm, sich wieder in Form zu bringen und stakste nach fünfzehn Minuten „Fotoshooting“ Richtung Moritzbrücke davon.
Gerade lese ich von Maarten ’t Hart den Roman „Der Flieger“. Der Autor erzählt darin von seinem Vater, der als Totengräber -Grabmacher- arbeitete und täglich Besuch von einem Reiher bekam. Dieser Reiher wohnte praktisch auf einem Grab. Er klopfte regelmäßig mit dem Schnabel an die Tür des „Bahrhäuschens“ und blieb nach dem Öffnen erst regungslos stehen, um dann zuerst das eine und danach das andere Bein zu heben, während er sich dabei vor dem Totengräber aufbaute. Dieser pflegte ihm freundschaftlich auf die linke Schulter zu klopfen und ein Schwätzchen zu halten.
Alfons, lieber Alfons, zwar bin ich keine Totengräberin, doch würde ich mich riesig freuen, wenn du bei mir anklopfen würdest. Ich würde sogar so lange die beiden Kater weg sperren!
Was für eine schöne Geschichte! Liebe Gisela, gratuliere zu den Bildern und dem Text.
Ich kann das sehr gut nachfühlen, den Wunsch zum direkten Kontakt mit einem frei
lebenden Tier. In meinen Träumen ist der Alfons allerdings ein Rabe.
Should I be jealous of your friend Alfons ?
Man muss nicht eifersüchtig auf everybody’s darling sein, denn Gisela zeigt und beschreibt Alfons so, dass jede/r Interesse und Neugierde entwickelt, wie es ihm und auch ihr in der Zukunft geht. Ich freu mich auf weitere Alfons-Geschichten.